Chinas heiße Wirtschaftsprüfungsdebatte

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Wie wirkt sich das aktuelle Vorgehen der SEC gegen die chinesischen Zweige der “Big Four” Buchhaltungsfirmen auf ausländische Investoren aus?

Im Dezember 2012, als Teil der Ermittlungen der U.S. Börsenaufsichtsbehörde (SEC) bezüglich potentieller Vergehen von  neun chinesischen Unternehmen, deren Wertpapiere öffentlich in den vereinigten Staaten gehandelt werden, beschuldigte die SEC die chinesischen Zweige von fünf der „Big Four“ Buchführungsunternehmen (und BDO) mit Verletzungen der U.S. Wertpapiergesetze und des Sarbanes-Oxely-Akts, da sie die Prüfungspapiere für in den U.S.A. gelisteten Unternehmen nicht zur Verfügung stellen konnten. Diesen aktuellen Beschuldigungen durch die SEC gingen Gerichtstermine gegen Deloitte früher im Jahr 2012 voraus, welche sich auf die fehlende Erstellung von Arbeitspapieren für Longtop Financial Technologies bezogen, sowie eine Serie von finanziellen Betrugsfällen in den letzten beiden Jahren von in den U.S.A. gelisteten Unternehmen in China, oftmals durch „Reverse Mergers“.

Dies ist die wohl größte chinesische „Businessstory“ im Jahr 2012. – Paul Gills, Professor und Programm-Co-Direktor an der Peking Universität Guanghua School of Management, und eine prominente Autorität bezüglich dieses Problems, verfasste den Blogartikel „The Beginning of the End“ auf www.chinaaccountingblog.com über dieses Thema. „Hier könnten KMU-Investoren betroffen sein“, erklärt Professor Gillis. „Börsennotierte Gesellschaften aus den U.S.A. müssen von beim Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB) registrierten Wirtschaftsprüfern geprüft werden. Diese Prüfer werden sich wahrscheinlich auf eine chinesische Firma verlassen (entweder eine Tochtergesellschafft einer internationalen Firma oder eine örtliche chinesische Firma). Wenn die örtliche Prüfung in China darin resultiert, dass der chinesische Prüfer einen wesentliche Rolle im Rahmen der gesamten Prüfung spielt (was laut PCAOB-Regeln der Fall ist, wenn mehr als 20 Prozent der Anlagen oder des Umsatzes geprüft werden), dann muss der chinesische Prüfer bei dem PCAOB registriert sein. Wenn er sich nicht registrieren kann, kann es sein, dass der Prüfer aus dem Ursprungsland des Unternehmens die örtliche Prüfung nicht abzeichnen kann.“

„Für KMUs ist die  Gefahr, Probleme mit der „wesentliche Rolle“-Regel zu bekommen, grösser als für MNCs. MNCs haben solch weit gestreute Geschäftsaktivitäten, und oft machen einzelne Länder keine 20 Prozent ihrer gesamten Anlagen oder ihre gesamten Umsatzes aus. Für nicht gelistete Unternehmen oder Unternehmen, die außerhalb der U.S.A gelistet sind, haben diese Verfahren Auswirkungen auf mögliche IPO-Perspektiven. Aber das ist meistens ein Problem für die großen Jungs.“

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Weiterführende Lektüre (auf Englisch erhältlich):

CB-2013-0102_coverJährliche Compliance, Lizenzerneuerungen und Audit Prozesse
Der obige Artikel ist ein Auszug aus dem China Briefing Magazine (Januar 2013 Ausgabe) „Jährliche Compliance, Lizenzerneuerungen & Audit Prozesse“, welches als PDF-Download im Asia Briefing Bookstore erhältlich ist. In dieser Ausgabe wird der jährliche Compliance Prozess für ausländisch-investierte Unternehmen in China diskutiert, Einkommenssteuerjahreserklärung für in China lebende Ausländer und die aktuellen USA- Sicherheiten und Austauschprozesse.