Bericht: RMB als global gehandelte Währung bis 2015

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Quelle: www.wealthasia.com

3. Mai – In einem speziellen Bericht, hat John McCormick, Vorsitzender der RBS Gruppe, behauptet, dass der RMB bis 2015 eine global gehandelte Währung sein wird. Man nehme in Kenntnis, dass der Umlauf des chinesischen RMB international gestiegen ist, obwohl Chinas Wirtschaft abschwächt, und dennoch behauptet er, dass es für die neue Regierung jetzt an der Zeit ist, den RMB als bedeutende internationale Währung durchzusetzen.

„Die Finanzkrisen in USA und Europa bedeuten, dass die Welt eine neue und stabilere, globale Reservewährung braucht und der Handel des RMBs zeigt rapides Wachstum. Auf dem Devisenmarkt zum Beispiel, zeigen die Zahlen, dass sich das tägliche Volumen auf 5-6 Mrd. US$ beläuft – doppelt so viel wie im Jahr zuvor,“ sagte McCormick.
Er erklärt, dass die chinesischen Behörden ebenfalls darauf drängen sollten den RMB bis 2015 zu internationalisieren.

„Der internationale Währungsfond überprüft seinen Korb der Sonderziehungsrechte, welche für die vier internationalen Schlüsselwährungen genutzt wird, um den Mitgliedsländern mit offiziellen Reserven aufzubessern und die Liquiditäten zu stärken. Die Frist für den Abschluss dieser Überprüfung ist 2015. Basierend darauf, wo wir die G7-Länder heute sehen, glauben wir, dass es eine große Wahrscheinlichkeit ist, dass China seine Onshore Version des RMB, CNY in den Korb mit hineinwerfen kann – ein echter Auftrieb der Währungen auf der Weltbühne. Zudem hat sich die Stadtregierung von Shanghai  das Ziel gesetzt, die Stadt zum Zentrum der globalen Preisbildung sowohl für Onshore als auch Offshore der RMB-Finanzprodukte bis 2015 und 2020 zum globalen Finanzzentrum zu machen. Dieses Ziel zeigt klare Grundzüge zur Internationalisierung der Währung“, so McCormick.

Die RBS Gruppe – zuvor die Royal Bank of Scotland – ist eine große britische Finanzinstitution. McCormick vermerkt, dass die Stärke der Stadt London als Zentrum des globalen Finanzhandel darin besteht, dass sie Chinas Bestreben in die internationalen Märkte mit dem RMB beizutreten, in Zusammenarbeit mit Hongkong anerkennt. Erreiche man dieses Ziel, würde es London zur ersten wichtigen Drehscheibe für RMB außerhalb Asiens machen, und würde einen großen Sprung auf dem Weg zur Internationalisierung des RMBs bedeuten.

„Es ist höchstwahrscheinlich, das als Teil dazu, die People’s Bank of China (PBOC) ein wechselseitiges Währungsabkommen mit der Bank of England innerhalb von einem, höchtens zwei Jahren unterschreiben wird, welches den Banken ermöglicht einen fixen Betrag der jeweils anderen Währung auszutauschen um ihre eigene Währung zu stabilisieren und die Liquidität zu verbessern. London könnte sogar noch rechtzeitig eine Clearingbank für den RMB aufzubauen. Es gibt RMB-Handel in Singapur, aber chinesische Behörden sehen dies eher als regionale Drehscheibe. Sie wollen, dass Hongkong sich mit London verbindet, sodass sie den Initiatorvorteil in Europa genießen können“, fügt McCormick hinzu.

Laut Bericht wird es jedoch kein einfacher Prozess werden die aktuellen Fristen der Regierung zur Internationalisierung des RMBs einzuhalten. Derzeit zählt der RMB an 14. Stelle der globalen Zahlungswährungen, mit einem Marktanteil weit hinter dem U.S. Dollar und dem Euro.

Eine andere große Herausforderung ist, dass der RMB noch nicht voll konvertibel ist. Der Bericht sagt jedoch aus, dass China nur zwei Schritte davon entfernt sein Ziel zu erreichen und drei Schritte davon entfernt eine internationale Währung zu werden.

Der Bericht erklärt, dass die chinesischen Behörden folgende Schritte befolgen müssen, um dieses Ziel zu erreichen:

  • ŸAllen Kapitalkonto ermöglichen, RMB in beiden Richtungen zu beziehen – inner- und außerhalb China;
  • Alle Quoten aufheben und den Bewerbungs- und Zulassungsprozess zu rationalisieren; und
  • Den Gebrauch von RMB international für den Handel und die Investitionen erhöhen.

„Logischerweise wäre es angemessen von China zu erwarten den RMB voll konvertibel zu machen bevor alles auf das ultimative Ziel die Währung zu internationalisieren, ausgerichtet wird. Aber China scheint das Pferd von hinten aufzuzäumen, indem zuerst ein Offshore Markt geschaffen wird, um den Gebrauch der Währung beim internationalem Handel und Investitionen zu fördern. Dieser Offshore-Handel hat gegenüber dem Onshore-Markt überhand genommen. Nochmals, die Behörden haben deutlich einen Zeitrahmen im Kopf. Chinas neue Führung steht vor einer Anzahl von Problemen. Die Wirtschaft im Land schwächt ab und obwohl wir einen kleinen Aufschwung des BIP-Wachstums erwarten, ist es unwahrscheinlich, dass es ein starker Rückgang geben wird. Den RMB als globale Reservewährung zu fördern, mit all den wirtschaftlichen Vorteilen, bietet zusätzlich mehr politischen Einfluss auf der Weltbühne auszuüben, bleibt offensichtlich auf deren Agenda,“ bestätigt McCormick.

Chris Devonshire-Ellis, Chef der Gruppe Dezan Shira & Associates, kommentiert: „McCormicks Meinungen sind interessant, aber lässt einen wichtigen Punkt aus – China ist immer noch an internen Problemen gebunden, mit der Bepreisung von unbeweglichem Vermögen. Immobilien in China sind auf mehr als auf einem unangemessen Niveau  – ein Appartment in Pudong kosten 13,5 Mio. RMB (2,19 Mio USD) während ein Einfamilienhaus in Vancouver bis zu 50 Prozent weniger kosten kann. Chinas Problem wäre eine extreme Preiskorrektur bzgl. Immobilienwerte in China und viele Haushalte.”

„McCormick hat dahingehend Recht, dass China seinen vorgeschlagenen Schritten nicht folgen muss und den RMB für die Kapitalmärkte öffnet. Jedoch bin ich gegenüber der 2015-Zeitskala skeptisch und empfinde, dass wie oben erwähnte Reformen mindestens sieben bis acht Jahre entfernt sind und nur dann möglich sind, wenn China in der Lage ist, den chinesischen Banken Kredite durch staatliche Unternehmen zu vergeben“, fügt Devonshire-Ellis dazu.

 

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in Asien kontaktieren Sie bitte:

Fabian Knopf, Sr. Associate, Co-Head of German Desk, Dezan Shira & Associates
Fabian.Knopf@dezshira.com

Silke Neugebohrn, Sr. Associate, Co-Head of German Desk, Dezan Shira & Associates
Silke.Neugebohrn@dezshira.com

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