Neue Beschränkungen für ausländische Milchproduzenten in China

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SHANGHAI – Am Montag kündigte China Änderungen der Vorschriften für ausländische Milchhersteller in China an. Unternehmen müssen sich jetzt vor dem Import und Verkauf ihrer Produkte in China bei der General Administration of Quality Supervision, Inspection and Quarantine (GAQSIQ) registrieren.

Zusammen mit der Ankündigung veröffentlichte die GAQSIQ eine Liste von 41 ausländischen Unternehmen, die sich bisher registriert haben. Die Liste umfasst Hersteller aus 13 Ländern, mit wichtigen Vertretern aus Neuseeland, Frankreich und den Niederlanden. Kein Unternehmen aus den USA oder Japan wurden in die Liste aufgenommen.
Dies, zusammen mit der im letzten Monat eingeführten Aufforderung, dass im Ausland hergestellte Milchprodukte schon vor dem Export nach China mit chinesischen Etiketten ausgestattet sein müssen, erhöhte Beschuldigungen, dass die eingeführten Vorschriften Protektionismus für die einheimische Milchindustrie darstellen. Die Tatsache, dass die Änderungen vergangenen Donnerstag, einige Tage vor der Ankündigung vom Montag, in Kraft getreten sind, half wenig die Zweifel zu lindern.

Die offizielle Antwort in den staatlichen Medien, die es zu diesen Beschwerden gegeben hat, ist, dass die Regierung nur versuche, den Import von „illegalen“ Marken auf den chinesischen Markt zu stoppen. Es ist allgemein bekannt, dass China jedoch Grund hat, sich um seine heimischen Milchwirtschaft Sorgen zu machen – die Industrie hat sich noch immer nicht von dem massiven Schlag, welcher vom Melaminskandal 2008 ausgelöste wurden, durch welchen verfälschte Säuglingsnahrung 6 Babys getötet und mindestens 300.000 krank machte, erholt.

Erinnerungen an diesen Vorfall verweilen noch in den Köpfen der chinesischen Eltern, welche Säuglingsmilchnahrung der Muttermilch gegenüber bevorzugen, wobei ausländische Marken noch immer über 60 Prozent Marktanteil innehaben. Durch den Ansturm auf im Ausland hergestellte Säuglingsmilchnahrung hat sich seit 2008 der Preis für den Kauf dieser Waren in China stark erhöht und führte zur Entstehung der verschiedensten „Grau-” und Schwarzmärkte, darunter weit verbreitete Phänomene wie Schmuggel, Tourismus, welche für den Zwecke des Kaufes von Säuglingsmilchnahrung im Ausland durchgeführt wird, gefälschte im Ausland hergestellte Säuglingsmilchnahrung und spezialisierte Online-Importeure für Säuglingsmilchnahrung.

Die gute Nachricht ist, dass die aktuelle Liste der registrierten ausländischen Herstellern keineswegs endgültig ist. Hersteller sind aufgefordert, GAQSIQ Registrierungen zu beantragen und eine zweite Auflage der Liste ist bereits angesagt. Doch der Bewerbungsprozess, wie alle Regulierungsprozesse in China, bedeutet Zeit und Mühe, wobei in der Zwischenzeit die Profite gemindert werden, da Exportware nach China nicht versandt werden kann.

China importierte eine Million Tonnen Milchpulver im Jahr 2013. Q1-Zahlen zeigen, dass das Land auf dem Weg ist, diesen Rekord im Jahr 2014 zu brechen.

 

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Fabian.Knopf@dezshira.com

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