Die Provinz Jiangsu erhöht Mindestlöhne – Suzhou auch dabei

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19. Januar – Die Provinz Jiangsu, in der auch die Stadt Suzhou liegt, wird mit Beginn des nächsten Monats die Mindestlöhne um ungefähr 15 Prozent anheben. Dieser Schritt soll sowohl die Einkünfte von Arbeitern mit niedrigen Einkommen erhöhen, als auch eine ausreichende Anzahl an Wanderarbeitern gewährleisten, damit die Produktionskapazitäten in der Provinz nach dem chinesischen Neujahr ausgefüllt werden können.

Das Jiangsu Ressort für Personalmanagement und Sozialversicherung (Jiangsu Department of Human Resources and Social Security, JSHRSS) veröffentlichte am 04. Januar das „Rundschreiben mit Bezug zur Anpassung der Standards für Mindestlöhne in der Provinz Jiangsu“ (surenshefa [2011] Nr. 5). Dieses Rundschreiben verkündet, dass Arbeitgeber in der Provinz Jiangsu ab dem 01. Februar 2011, die folgenden neuen Maßstäbe bei Mindestlöhnen anwenden müssen:

  • Der Monats-Mindestlohn wird erhöht: in erstrangigen Städten auf RMB 1.140 (cirka Euro 129,5; vormals RMB 960, was cirka Euro 109 entspricht); in zweitrangigen Städten auf RMB 930 (cirka Euro 105,6; vormals RMB 790, was cirka Euro 89,7 entspricht); und in drittrangigen Städten auf RMB 800 (cirka Euro 90,8; vormals RMB 670, was cirka Euro 76,1 entspricht)
  • Der Stunden-Mindestlohn wird ebenfalls erhöht: in erstrangigen Städten auf RMB 9,2 (cirka Euro 1,04; vormals RMB 7,8, was cirka Euro 0,89 entspricht); in zweitrangigen Städten auf RMB 7,5 (cirka Euro 0,85; vormals RMB 6,4, was cirka Euro 0,73 entspricht); und in drittrangigen Städten auf RMB 6,5 (cirka Euro 0,74; vormals RMB 5,4, was cirka Euro 0,61 entspricht)
  • Der angewandte Maßstab für Mindestlöhne beinhaltet keine Entschädigung für Überstunden, Kompensation für Arbeit unter gefährlichen Umständen, oder weitere rechtliche Zusatzleistungen für die Arbeitnehmer. Der Lohn für Arbeiter darf die gesetzlich festgelegte Mindesthöhe, exklusive der obengenannten Leistungen und die proportional zu zahlenden Eigenheimzulagen, nicht unterschreiten

Ein Vertreter der JSHRSS sagte, dass eine Erhöhung des Mindestlohnes vor dem chinesichen Neujahr, ein positives Signal an den Arbeitsmarkt der Provinz sendet. Ebenfalls soll dadurch eine ausreichende Menge an Arbeitskräften für die Zeit im Anschluss an die Neujahrsfeierlichkeiten garantiert werden.

Cai Zhizhou, Vizedirektor des Instituts für Nationale Buchhaltung und Wirtschaftswachstum an der Peking Universität, glaubt, dass Lohnerhöhungen in China zur Beschleunigung der industriellen Umstrukturierung des Landes führen, da höhere Arbeitskosten die Unternehmen dazu zwingen, in technologisch fortgeschrittenere Verfahren und Bereiche vorzudringen. Chinas Wachstumsmodell, welches an den Export orientiert ist, soll dadurch in die Richtung einer von der einheimischen Nachfrage dominierten Wirtschaft gesteuert werden.

Einige Experten mahnen allerdings zur Vorsicht, denn sie glauben, dass bei Lohnerhöhungen, die gewünschten Effekte nicht eintreten. Dagegen kann es zu einem Anstieg der Entlassungen bei den Unternehmen kommen, die auf diese Weise versuchen, steigenden Kosten Herr zu werden.

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von der Beratungsfirma Dezan Shira & Associates.