Shanghai: Der wirtschaftliche Knotenpunkt Chinas

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Screen Shot 2015-10-30 at 4.13.34 PMMit mehr als 25 Mio. Einwohnern, und oft als „Paris des Ostens“ bezeichnet, ist Shanghai der wirtschaftliche Knotenpunkt Chinas. Die im Yangtse Delta im Osten des Landes gelegene Stadt verfolgt das Ziel, bis 2020 das Finanz-, Wirtschafts- und Logistikzentrum der Welt zu werden.

In diesem Artikel wird diese Stadt mit ihrer hochentwickelten Infrastruktur und soliden Investment Atmosphäre genauer vorgestellt.

Wirtschaftlicher Überblick

In Shanghai wird ein Achtel des nationalen Finanzertrags generiert – obwohl die Fläche der Stadt nur 0,06 Prozent Chinas ausmacht.

2013 betrug das Bruttoinlandsprodukt der Stadt 2,16 Billiarden RMB (ca. 283,6 Milliarden EUR), das höchste landesweit. Dabei trug der Primärsektor 12,9 Milliarden RMB (ca. 1,7 Milliarden EUR), und der Produktionssektor, etwa 802,7 Milliarden RMB (ca. 105,4 Milliarden EUR), ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zum BIP bei.

Der Löwenanteil ist dem Dienstleistungssektor zuzuschreiben – 1,34 Billiarden RMB ( 175,9 Billionen EUR), 62,2 Prozent des BIPs. Nach dem ersten Halbjahr diesen Jahres lag Shanghais BIP mit einem stabilen jährlichen Wachstum von 7,1 Prozent bei 1,09 Billiarden RMB (ca. 142,8 Billionen EUR).

Auch der Finanzsektor nahm 2013 mit einem Wachstum von 13,7 Prozent auf 282,3 Milliarden RMB (ca. 36,9 Milliarden EUR) eine Schlüsselposition in der landesweiten Wirtschaftsentwicklung ein. Ende des Jahres 2013 hatten sich 215 ausländische Finanzinstitute und 198 Repräsentanzen in Shanghai etabliert.

Seit Januar 2014 verzeichnet Shanghai einen starken Anstieg ausländischer Investitionen: Allein im September wurden über 400 neuen Projekten der Startschuss gegeben, eine Wachstumsrate von 34,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Entwicklungszonen

In Shanghai gibt es sieben Sonderzonen für Entwicklung, die auf Landesebene beschlossen wurden, darunter die folgenden:

Caohejing Hi-tech Park

1991 erklärte der Staatsrat den Caohejing New Technology Park zum Coaohejing Hi-tech Park (CHJ). Für hochtechnologische Unternehmen ausgelegt, soll dieser Park Chinas Sillicon Valley werden. Zu CHJ gehören acht Sonderzonen im Yangtze River Delta (YRD),

die eine Palette von Anreizen für ein breites Spektrum an Klienten mit unterschiedlichen Anforderungen bieten. Der Schwerpunkt der Industrie liegt u.a. auf Mikroelektronik, Fotoelektronen, Software und der Entwicklung neuer Materialien.

Lujiazui Finance and Trade Zone

1990 gegründet, ist die Luijiazui Finanz- und Handelszone die erste ihrer Art in China.

In dieser Zone, die zur Stärkung des Finanz-, Versicherungs- und Handelssektors entwickelt wurde, sind namenhafte Unternehmen wie Siemens und Alcatel ansässig.

Zhangjiang Hi-tech Park

Zhangjiang Hi-tech Park ist eine industrielle Sonderzone, die 1992 gegründet wurde. Durch ausgeprägtes Wachstum in vergangenen Jahren entwickelte sich Zhangjiang nach und nach zu einem innovativen Industriepark, speziell für Innovationsträger der Bereiche integrierte Schaltkreise, Bio-Technologien, Pharmazeutika und Software. Ende 2010 waren mehr als 6.000 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von etwa 102,1 Billionen RMB (13,4 Milliarden EUR).

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Investitionsmöglichkeiten

Um ausländische Investitionen und multinationale Hauptniederlassungen anzulocken, bietet Shanghai verschiedene Vorzüge wie Steuervergünstigungen und subventionierte Mieten. Unternehmen werden ermutigt, in „kulturelle und kreative Industrien“, die Produktion von sog. High-End-Ausstattung und in Umweltschutz zu investieren.

Weiterhin wurde Shanghai als Standort der BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) New Development Bank (NDB) ausgewählt, die dort nun noch mehr Möglichkeiten für Investitionen in der Finanzwelt bietet.

Vergünstigungen für multinationale Hauptniederlassung

Im Juli 2014 startete die Regierung Shanghais die sog. „Quasi-HQ-Policy“, eine Regelung, die die Anforderung für eine Hauptsitz-Eröffnung multinationaler Konzerne in Shanghai vereinfachen soll. Dabei können berechtigte WFOEs (Wholly Foreign-Owned Enterprises) und deren Zweigstellen, auch die, die keinen Hauptsitz in Shanghai haben, alle Vergünstigungen multinationaler Hauptsitze nutzen, solange sie bestimmte Kriterien, die Anzahl der Angestellten, das Gesellschaftsvermögen und Bürokapazitäten betreffend, erfüllen.

Neu registrierte regionale Hauptsitze von Holding- oder Management Gesellschaften können Starthilfen und Mietsubventionen erhalten. Zusätzlich erhalten regionale Hauptsitze, die nennenswert zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, Boni. Shanghai bietet zudem finanzielle Unterstützung, um es für multinationale Firmen attraktiv zu machen, ihren bereits existierenden regionalen Hauptsitz zu einem Asien –, einem Asien-Pazifik – oder einem globalen Hauptsitz auszuweiten. Andere Vergünstigungen beinhalten eine einfachere Zollabfertigung, vereinfachte Ein- und Ausreiseformalitäten und vereinfachte Formalitäten zur Beschäftigungserlaubnis.

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Die Freihandelszone Shanghai

Im Jahr 2013 offiziell zugelassen ist die Freihandelszone (Free Trade Zone – FTZ) Shanghai ein Testgelände für Marktreformen mit vereinfachten Investitionsbedingungen für ausländische Unternehmen in China. Die Freihandelszone Shanghai setzt sich aus der Waigaoqiao Free Trade Zone, dem Waigaoqiao Bonded Logistics Park, der Yangshan Bonded Port Area und der Pudong Airport Comprehensive Bonded Zone zusammen.

Die Zone folgt einem „Negativlisten-Ansatz“ für ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment – FDI) nach dem alle ausländischen Unternehmen dieselben Rechte wie alle einheimischen chinesischen Unternehmen gleich welcher Industrie genießen, die nicht ausdrücklich von dieser Regelung ausgenommen sind.

Um Investoren von Chinas langwierigen administrativen Zulassungsprozeduren zu entlasten, hat die Freihandelszone eine einzigartige „one-stop“-Bewerbungsplattform für Unternehmensniederlassungen eingerichtet, d.h., Bewerber können alle benötigten Dokumente zur Etablierung einer Niederlassung in der Freihandelszone an einem Ort erhalten, was den Zeitaufwand erheblich verringert.

Zudem hat der Verwaltungsausschuss verkündet, dass die „Negativliste“ zugunsten ausländischer Investoren weiter vereinfacht werden wird. Bis zum 15. September 2014 waren insgesamt 1.677 ausländische Unternehmen in der Freihandelszone registriert, was einen Anteil von 13,7 Prozent aller in der Zone agierenden Unternehmen ausmacht. Zum Vergleich: Bis Ende 2013 waren in der Zone nur 228 FIEs (Foreign-Invested Enterprises) mit einem Gesamtkapital von etwa EUR 785 Mio. registriert.

 

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