Handelsstreit zwischen China und USA

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10. November – Der Handelsstreit zwischen China und der USA verschärft sich. Die zwei Konfliktparteien versuchen durch die Errichtung von Handelsbarrieren den heimischen Unternehmen Vorteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu sichern. Die wachsende Spannung zwischen den beiden Wirtschaftsgrößen führte zu neuen Zollbestimmungen für Autoreifen, Hühnchenfleisch und Stahlrohren.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wollen Amerikaner und Chinesen offiziell eine enge Zusammenarbeit eingehen, um die Weltwirtschaftskrise zu bekämpfen. Tatsächlich aber hatten in den letzten Wochen sowohl die USA als auch China durch die Zollerhebungen auf bestimmte Waren begonnen, die ausländischen Geschäftsaktivitäten des anderen zu erschweren. Mitte September hatten die Vereinigten Staaten auf Drängen von amerikanischen Arbeitnehmern einen Zoll in Höhe von 35 Prozent auf Autoreifen aus China erhoben und lösten damit eine Kettenreaktion aus. Peking reagierte mit der Untersuchung von Hähnchenfleisch-Importen aus der USA zu angeblichen Schleuderpreisen. Anschließend verhängten die Amerikaner vorläufige Zölle gegen chinesische Stahlrohre und ziehen ähnliche Maßnahmen für Papierwaren in Betracht.

Die USA hofft bei dem Export von Rohstoffen aus China, Unterstützung der Welthandelsorganisation WTO zu erhalten. Der Vorwurf, limitierte Exporte aus China, wie Zink und Magnesium würden die Weltmarktpreise in die Höhe treiben und nicht-chinesische Unternehmen benachteiligen, wird zusätzlich von Europäischen Union gestützt. Die Chinesen hingegen führten im Oktober einen Zoll von 36 Prozent für Nylon ein und treiben Untersuchungen für Autos und Autoteile aus der USA an.

Shen Guobin vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Fudan-Universität in Shanghai sagte zu dem derzeitigen Handelskonflikt zwischen der USA und China: „China will nicht, dass der Streit eskaliert. Hähnchenfleisch als Antwort auf die Autoreifen ist vergleichsweise harmlos.“ Außerdem beschreibt er die aktuelle Situation Chinas als schwierig, da sie einerseits auf den Protektionismus der USA reagieren müssen, sich aber andererseits nicht selbst schaden dürfen. Denn laut Song Hong vom Wirtschaftsinstitut der Akademie für Sozialwissenschaften in Peking hat die USA durchaus Alternativen, sollte der Handel mit China nicht wie erwünscht verlaufen. Für China hingegen wäre der Bruch mit der USA ein weitaus schwerer Schaden.