Investieren in Hangzhou, Provinz Zhejiang: China City Spotlight

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Wir stellen Gründe vor, warum ausländische Unternehmen eine Investition in Hangzhou, einem führenden Industrie-, Technologie- und Digitalwirtschaftszentrum in Chinas Jangtse-Delta, in Erwägung ziehen sollten.

Hangzhou, die Hauptstadt der Provinz Zhejiang, ist seit der Abhaltung des G20-Gipfels im Jahr 2016 weltweit bekannt geworden. Mit niedrigeren Niederlassungskosten als in Shanghai, wettbewerbsfähigen staatlichen Steueranreizen und einem starken Netzwerk lokaler IT-Unternehmen ist Hangzhou eine Stadt, die eine große Anziehungskraft auf Investoren ausübt.

Als eine der wohlhabendsten Städte im Delta des Jangtse-Flusses, gelegen an der Hangzhou-Bucht zwischen Shanghai und Ningbo, macht das BIP von Hangzhou fast 25 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung der Provinz Zhejiang aus. Sowohl Alibaba, Chinas E-Commerce- und Tech-Gigant, als auch Wahaha, das größte Getränkeunternehmen des Landes, haben ihren Hauptsitz in Hangzhou.

Hangzhou’s Wirtschaftsprofil

Im Jahr 2020 erreichte Hangzhou ein BIP von 1.610,6 Mrd. RMB (ca. 245 Mrd. US$). Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Wirtschaftskraft der Tschechischen Republik oder Portugals. Hangzhou ist in Bezug auf das BIP auch eine der drei führenden Städte in der Yangtze River Delta Region, neben Shanghai und Suzhou.

Hangzhou liegt in der wohlhabendsten Region Ostchinas und hat ein Pro-Kopf-BIP von über 22.000 US-Dollar, was laut der Weltbank mit dem Niveau der einkommensstarken Länder vergleichbar ist. Im Jahr 2020 erreichte der gesamte Einzelhandelsumsatz mit Konsumgütern in Hangzhou 597,3 Mrd. RMB (ca. 91 Mrd. US$), was nach Shanghai und Suzhou den dritthöchsten Wert unter den Städten im Jangtse-Flussdelta darstellt.

Außenhandel und Investitionen

Im Jahr 2020 verzeichnete Hangzhou ein signifikantes Wachstum im Außenhandel. Die Importe und Exporte beliefen sich auf insgesamt 593,4 Mrd. RMB (ca. 90 Mrd. US$) und stiegen um 5,9 Prozent. Die Exporte trugen mit 369,3 Mrd. RMB (ca. 56 Mrd. US$) zu einem Anstieg von 2,1 Prozent bei, die Importe mit 224,1 Mrd. RMB (ca. 34 Mrd. US$) zu einem Anstieg von 12,9 Prozent.

Hangzhous Exporte in die Länder der Belt-and-Road-Initiative beliefen sich auf 117 Mrd. RMB (ca. 18 Mrd. US$) – ein Plus von 31,7 Prozent. Die Exporte in die USA und 28 EU-Länder stiegen um 5,7 Prozent bzw. 8,5 Prozent. Der Dienstleistungsexport belief sich auf 13,8 Mrd. US$ – ein Plus von 10,8 Prozent.

Als E-Commerce-Hub beliefen sich Hangzhous Importe und Exporte allein durch grenzüberschreitenden E-Commerce auf 108,4 Mrd. RMB (ca. 16,5 Mrd. US$), was einem Anstieg von 13,9 Prozent entspricht und etwa 18 Prozent des gesamten Handels der Stadt ausmacht.

Die Stadt nutzte das ausländische Kapital sinnvoll und zog 804 Projekte mit ausländischer Beteiligung an, von denen 98 Projekte eine Gesamtinvestitionshöhe von mehr als 30 Millionen US-Dollar hatten. Hangzhous tatsächliche Inanspruchnahme ausländischer Investitionen lag bei 7,2 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 17,5 Prozent. Bis Ende 2020 hatte Hangzhou 2.019 ausländisch investierte Projekte von 222 Fortune-500-Unternehmen erhalten.

Laut den Daten des chinesischen Handelsministeriums macht das tatsächlich eingesetzte ausländische Kapital in Hangzhou mehr als 45 Prozent des Kapitals in der Provinz Zhejiang aus.

Investieren in Hangzhou: Wachstum der digitalen Wirtschaft, High-Tech-Industrien

Die digitale Wirtschaft von Hangzhou leistet den größten Beitrag zu seiner Gesamtwirtschaft. Im Jahr 2020 betrug die Wertschöpfung der digitalen Kernindustrien 429 Mrd. RMB (65,5 Mrd. US-Dollar), was einem Anstieg von 13,3 Prozent entspricht und 26,6 Prozent des gesamten BIP ausmacht, ein Anstieg von 24,7 Prozent.

Das Wachstum in verwandten Sektoren wie der Herstellung von elektronischen Informationsprodukten, Software und Informationsdienstleistungen, digitalen Inhalten und Robotik betrug 14,7 Prozent, 12,9 Prozent, 12,7 Prozent bzw. 12,3 Prozent.

Die Tech-Industrie in Hangzhou verdankt ihre Entstehung dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, dem die E-Commerce-Webseiten Taobao und Tmall gehören, sowie dem digitalen Finanzdienstleistungsriesen Ant Group, dem Alipay gehört, und dem Cloud-Computing-Unternehmen Aliyun.

Führende chinesische IT-Unternehmen mit Sitz in Hangzhou, wie Aliyun, Hikvision, Dahua Technology und Uniview, verfügen über einen beträchtlichen Marktanteil auf den globalen Märkten. Hikvision und Dahua Technology gehören zu den chinesischen Hightech-Unternehmen, die von den USA inmitten der sich verschärfenden US-chinesischen Technologie-Rivalität sanktioniert und auf die schwarze Liste gesetzt wurden.

Als eine Stadt, die für ihren Hightech-Sektor bekannt ist, fördert die Regierung von Hangzhou aktiv ihr Smart-City-Programm. Alibaba und 13 andere Unternehmen arbeiten mit der lokalen Regierung an öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP), um smarte Dienstleistungssysteme für die Stadt zu schaffen.

Einige Beispiele:

  • “Hangzhou on Palm”, das weltweit größte Smart-App-basierte öffentliche Fahrradsystem, verfügt über 38.000 Fahrräder, die an über 2.500 Andockstellen stationiert sind.
  • Das “Hangzhou City Brain“, angetrieben von der Alibaba Group, zielt darauf ab, “ein Netzwerk”, “eine Cloud”, “eine Datenbank” und “ein Rechenzentrum” aufzubauen, das täglich über 7,6 Millionen API-Aufrufe (Application Programming Interface) und 120 Millionen kollaborative Daten verarbeitet, um Hangzhou Lösungen für die Digitalisierung der Verwaltung von Großstädten anzubieten.

Wo Sie Ihre Investition ansiedeln können: Die Entwicklungszonen von Hangzhou

Hangzhou verfügt jetzt über neun Entwicklungszonen auf staatlicher Ebene und vier auf Provinzebene. Die Hangzhou High-Tech Development Zone (Binjiang) und die Hangzhou Economic and Technological Development Zone gehören zu den Spitzenreitern im umfangreichen Ranking der nationalen High-Tech-Zonen und der jährlichen Bewertung der nationalen wirtschaftlichen Entwicklungszonen.

Die Hangzhou High-Tech Industry Development Zone beherbergt über zwei Drittel der Technologiefirmen in der Stadt. Zu den namhaften Investoren in dieser Zone gehören Alibaba, Microsoft, IBM, Nokia, Panasonic und Mitsubishi.

Im April 2019 wurde in Hangzhou die Qiantang New Area gegründet, die die Hangzhou Dajiangdong Industry Cluster Zone und die Hangzhou Economic and Technological Development Area umfasst.

Mit dem Ziel, ein Weltklasse-Industriezentrum für intelligente Fertigung zu werden, hat die Qiantang New Area große Marken wie Pfizer, Bayer, Geely und Gree aus verschiedenen hochentwickelten Fertigungsindustrien angezogen – darunter Halbleiter, Leben und Gesundheit, neue Materialien, Luft- und Raumfahrt sowie intelligente Automobile und intelligente Anlagen.

Eine weitere wichtige Entwicklungszone ist die Yuhang Future Science and Technology City. Am 28. April 2020 eröffnete die Yuhang Future Science and Technology City ihre erste Livestreaming-E-Commerce-Basis, um E-Commerce in Hangzhou zu fördern.

Um Unternehmen zu ermutigen, sich in Hangzhou und seinen Entwicklungszonen niederzulassen, bietet die lokale Regierung Steuererleichterungen für Hightech-Firmen und zusätzliche Anreize für Internet-Start-ups, einschließlich Wohnsubventionen für Unternehmer und Veranstaltungen zur Förderung von privaten und ausländischen Investitionen zur Unterstützung von Start-ups.

Für weitere Informationen in Bezug auf Investitionen in Hangzhou oder den Zugang zu den von der lokalen Regierung angebotenen Vorzugsregelungen, kontaktieren Sie uns bitte unter China@dezshira.com.

Über uns

China Briefing wird von Dezan Shira & Associates geschrieben und publiziert. Dezan Shira & Associates unterstützt ausländische Investoren in China seit 1992 in Büros in Beijing, Tianjin, Dalian, Qingdao, Shanghai, Hangzhou, Ningbo, Suzhou, Guangzhou, Dongguan, Zhongshan, Shenzhen und Hongkong. Bitte kontaktieren Sie uns bezüglich Geschäftanfragen in China unter germandesk@dezshira.com oder besuchen Sie uns auf dezshira.com.

Wir verfügen auch über Büros zur Beratung ausländischer Investoren in Vietnam, Indonesien, Singapur, den Philippinen, Malaysia, Thailand, den Vereinigten Staaten, Deutschland und Italien, zusätzlich zu unseren Büros in Indien und Russland und unseren Handelsforschungseinrichtungen im Rahmen der Belt & Road Initiative.