China in Aufruhr über die Einbeziehung von Regimekritikern auf der Frankfurter Buchmesse

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23. September – China hat sich in eine diplomatische Auseinandersetzung mit den Organisatoren der Frankfurter Buchmesse und der deutschen Regierung verbissen. Der Grund ist die Einbeziehung der chinesischen Regimekritiker Bei Ling und Dai Qing als Mitwirkende der Veranstaltung.

Unter dem Motto „China und die Welt – Tradition und Innovation“ ist China in diesem Jahr der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Mit 7.000 Verlegern, 2.900 Veranstaltungen und geschätzten 10.000 Journalisten, ist die Frankfurter Buchmesse die weltgrößte Messe dieser Art.

Auf der Veranstaltung sind neben chinesischen Künstler, Schriftstellern und Dichtern auch mehr als 2.000 chinesische Verleger anwesend. Asia Briefing Ltd., der Herausgeber dieser Website, wird ebenfalls auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein.

Die Organisatoren der Messe haben beschlossen, die Bitte des chinesischen Organisationskomitees zu beherzigen, das Erscheinen der Journalistin und Umweltaktivistin Dai Qing, sowie des Dichters Bei Ling auf der Veranstaltung abzusagen. Beide sind Kritiker der chinesischen Haltung gegenüber Umweltschutz und Menschenrechten.

“Nur unter diesen Bedingungen ist China dazu bereit, an dieser Veranstaltung teilzunehmen,“ so der Direktor der Frankfurter Buchmesse Jürgen Booshe. „Wir haben unter diesen schwierigen Umständen und nach langer Beratung mit den Kooperationspartnern beschlossen, die Erlaubnis zu geben, die Gespräche weiter zu führen und die Veranstaltung nicht abzusagen.

Dai und Bei wurden ausgeladen und nur durch eine Einladung des deutschen Pen-Clubs unabhängiger Schriftsteller, hat sich die Möglichkeit für beide geboten, als Gäste doch noch auf der Frankfurter Buchmesse anwesend zu sein.

Die Auseinandersetzung hat mittlerweile das deutsche Kanzlerbüro erreicht, indem Angela Merkel darum gebeten wurde, einzugreifen. In Deutschland ist nun die Frage aufgekommen, ob China überhaupt die Ehre hätte zuteil werden sollen, als Gastnation ausgewählt zu werden.

Ein Pressesprecher des deutschen Außenministerium wurde in dem Wall Street Journal wie folgt zitiert: „Zwei Prinzipien gelten auf der Frankfurter Buchmesse: Gäste sollten wie Gäste behandelt werden, Kunst ohne Freiheit ist undenkbar.“ China weigert sich mittlerweile auch, Stellung zu dieser Auseinandersetzung zu nehmen.

Die Frankfurter Buchmesse findet vom 14. bis zum 18. Oktober auf dem Messegelände in Frankfurt statt.